Sonntag, 22. November 2009

Der Wind der Wind, das himmlische Kind

Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde, sobald sich mein Zimmer nach Celestes Auszug in ein Einzelzimmer verwandeln würde, früher schlafen gehen, doch, wie es scheint hält mich nun etwas anderes als ihr spätes Getipse auf dem Laptop wach- der Wind. Er erreicht hier nicht nur unsagbare Geschwindigkeiten, sondern ändert auch gerne seine Richtung, was auch dazu führen kann, dass Regen nicht, wie gewohnt, von oben kommt, sondern horizontal, doch wie Philipp schon in Dingle gesagt hat, müssen wir das Wetter hier genießen, denn zu Hause würden wir das so nicht haben. Danke Philipp, du wirst hier gerne zitiert, denn zu Recht muss ich dir zustimmen, dieses Wetter gibt es zu Hause so wirklich nicht.
Um noch auf einen anderen Philipp zu sprechen zu kommen, oder zumindest zu erwähnen, nehme ich dieses Zitat auch gerne als Überleitung - der Schweizerphilipp (nein, nicht Schweizerkäse, sondern -philipp) schreibt nämlich auch gerne für seine Familie ein Irlandtagebuch und ich hatte heute die Ehre es lesen zu dürfen, wobei mich bei soviel Einfallsreichtum und Kombinationsgabe (Thema um Thema elegant eingeleitet) natürlich sofort Neid ergriff, doch ich werde trotzdem meinen "Klammer und Beistrich"- Stil beibehalten, da jede Kopie eines anderen Stils doch nur darin endet, dass am endet die Authenzität verloren geht. Außerdem würde ich mich doch nur ärgern, dass es mir nicht so gut gelungen ist, also vermeide ich mehr Stil ganz, um mich nicht anschließend über mich selbst zu ärgern, worüber es auch übrigens eine psychologische Theorie gibt, deren Namen ich natürlich vergessen habe, beim Multiple Choice Test aber höchstwahrscheinlich das richtige Kästchen angemalt habe.

Die Tage werden zwar immer kürzer, doch die Lernzeiten dafür länger, meine verbleinde Zeit in Galway bis zu den Weihnachts- und Semesterferien wird dagegen von Tag zu Tag weniger. Wie erwähnt, bewohne ich nun ein Einzelzimmer, da Celeste nach Ende der Vorlesungen, wobei ich nicht weiß, warum ihre Vorlesungen schon eine Woche vor meinen Vorlesung zu Ende sind, bereits nach Hause, beziehungsweise eine Woche nach London und dann nach Hause, geflogen ist. Leider konnte ich ihr heute Morgen nicht beim Transport ihrer Gepäckstücke behilflich sein, da ich noch gar nicht daheim war, als sie die Wohnung verlies, denn ich hatte die Nacht bei meinen Freundinnen in Glean Dara auf der Couch verbracht. Da uns die irischen Zustände dazu zwangen High Heels zu kurzen Kleidern zu tragen taten uns die Füße selbstverständlich schon bald weh, allerdings war dies zuvor sogar geplant, da Iman, eines der italienischen Mädels, Geburtstag hatte und sich gewünscht hatte eine Party mit eleganter Kleidung zu schmeißen.
Zwar bin ich mir nicht zur Gänze sicher, ob ich den Kleidungsstil der irischen Frauen schon einmal explizit erwähnte, wenn schon, möchte ich ihn an dieser Stelle noch einmal wiederholen. Zum Ausgehen trägt das irische Mädchen, die irische Frau, ein kurzes Kleid, das nicht über die Knie hinausragen darf, oder einen kurzen Rock über den Bauchnabel gezogen worin ein T- Shirt hineingestopft wird. Strumpfhosen trägt man nur als Accessoire, wenn überhaupt, doch meistens werden die Beine gezeigt, beziehunsgweise auch wieder nicht gezeigt, wenn man die Menge an Selbstbräuner beachtet, die aufgetragen wird. Die irischen Frauen wären orange, behauptete einmal ein junger irischer Mann in einem Pub, der uns ansprach, weil wir so gar nicht orange waren. Nun gut, ich muss gestehen, dass ich erst ein einziges Mal hier keine Strumpfhosen anhatte, und das nur, weil ich mich zu Halloween als Victoria Beckham verkleidete, sonst entspreche ich dem Trend nicht, und ziehe immer welche über, oder trage erst gar kein Kleid oder keinen Rock, sondern ganz normale Jeans. Nun aber zurück zum irischen Stil - dazu werden nämlich auch noch extrem hohe Schuhe angezogen, in denen die meisten allerdings nicht sehr gut laufen können, sodass es schon einmal vorkommt, dass sie entweder schon vor dem eigentlichen Ausgehen ihre Schuhe tragen, sich Knöchel brechen! oder Bänder gerissen werden! oder sich ganz schlimme Schrammen an Knien zufügen. Der Spruch "wer schön sein will muss leiden" trifft es hier also ganz genau. Es ist also eigentlich die schlechteste Kombination überhaupt, was man hier zu beobachten kann - betrunkene junge Frauen die über ihre eigenen Beine stolpern und noch dazu fast nichts angezogen haben. Zuhause gibt es ein Wort für solche Damen, doch das ist jetzt jedermanns Fantasie überlassen, was dieses Wort wohl sein könnte. Denn alles in allem muss ich gestehen, dass die irischen Mädchen/Frauen, die ich besser kennengelernt habe ausgesprochen nett und freundlich sind, dennoch scheinen alle ein anderes Kälteempfinden zu haben als ich. Kleider machen eben nicht immer Leute, man hat sie nur an.

Jedenfalls habe auch ich gestern hohe Schuhe getragen, glücklicherweise nicht so hoch wie die, die ich ursprünglich gekauft hatte, aber schwor sie nie wieder anzuziehen, weil sie einfach unglaublich weh taten, doch trotzdem noch hoch. Unter normalen Umständen hätten meine Füße sicher nicht so sehr geschmerzt, doch, wenn man die gleichen Schuhe für fast 12 Stunden trägt, so wie ich gestern, dann fängt es nun einmal irgendwann an weh zu tun und, wie gesagt, gestern war ein Geburtstag zu feiern, was heißt, dass ich um 6 Uhr im Haus meiner Freunde war und wir erst sehr spät/früh wieder dorthin kamen. Nicht, dass jetzt der Irrtum ensteht, wir wären bis dahin in einem Club gewesen, nein, wir waren um ca. 2:30 aus diesem heraus, warteten dann ca. eine halbe Stunde, bis sich wieder alle gefunden hatten, gingen anschließend gemeinsam in den Schnell- Imbiss - Supermacs, wo sich diejenigen, die etwas essen wollten erstmal eine weitere halbe Stunde anstellen mussten, währendessen die anderen an einem Tisch warteten und das Schauspiel genossen, denn, ja, Supermacs nach 3 Uhr früh gleicht mehr einem Schauspiel als einem Schnell- Imbiss. Boyfriends, die ihre Girlfriends anschreien, Securitys, die allerhand damit beschäftigt sind Betrunkene davon abzuhalten handgfreiflich zu werden, singende Französinnen, die gebeten werden hinauszugehen, weil sie für zu betrunken gehalten werden, usw. Langweilig wird einem hier sicher nicht.

Heute war ich jedenfalls mehr als froh, von Sabrina gebeten zu werden mit ihr an den Strand zu kommen, um die vielleicht letzten Sonnenstrahlen des Jahres zu genießen, frische Luft zu tanken und damit Energie um in den Lerntag zu starten. Leider brachte der Wind schneller Regenwolken, als wir es zu unserem Treffpunkt schafften, doch nach einer heißen Schokolade ging es dann doch noch zur Salthill- Prom. Nun bringt mich der Wind um noch etwas, meinen Schlaf, denn er bläst so laut, dass ich nicht wirklich Ruhe finde, doch dank den irischen Erstsemester in meinem Studentenwohnheim habe ich Ohropax.

In dem Sinne, gute Nacht Welt!

Montag, 16. November 2009

:( nicht so lustig

Gemeint ist vor allem, dass ich noch immer, schon wieder verkühlt bin, woran wahrscheinlich meine Entscheidung an dem Sonntagshike mitzumachen Schuld ist. Dennoch bereue ich sie nicht ganz. Es war zwar heute sehr anstrengend in der Uni, weil ich die meiste Zeit einschlafen wollte, doch ich blieb tapfer und hielt bis 20 Uhr durch. Die Bibliothek ist auch überbevölkert, weshalb ich ab nächster Woche mehr oder weniger zu Hause lernen werde.

Durch diese erkältungsbedingte Erschöpftheit musste ich mich auch dazu zwingen mein Rad in den Shop zu bringen. Fast hätte ich aus Faulheit einen Rückzieher gemacht, doch da ich noch weniger gerne weiterlernen wollte, ging ich schließlich. Im Geschäft sagte man mir, ich solle in einer halben Stunde wiederkommen, was ich zu einem kleinen Bummel nutzte (da wird sich wer über ein süßes Geschenk freuen *g*). Als ich wieder kam, sagte man mir, jemand hätte den Reifen aufgeschlitzt und sie hätten ihn gesamt ausgetauscht. Hm... Gut, wenigsten kostete es nur 6 Euro. Ich finanziere doch gerne die unreifen Hobbies irischer Jugendliche. Vielleicht fange ich in Zukunft sogar an selber Reifen aufzuschlitzen, wenn das so lustig ist. Adrenalinkick und höheres Ansehen in meiner Clique, ja, ich werde Reifen aufschlitzen.

Sonntag, 15. November 2009

bilder von croagh patrick

Unsere Gruppe vorm Aufstieg: Wir wanderten von hier aus über den Weg, der auf der linken oberen Seite des Bildes zu erkennen ist, bis zum Gifel, der sich auf der rechten oberen Seite des Bildes befindet.


Ich mit Aussicht
















Die Aussicht vom steilsten Stück aus.




Darunter "Hermann the German" und die Sicht auf die kleinen Halbinseln.





hmm... warum ist es so warm zuhause?

Leider bin ich etwas zu müde, um sinnvolle Sätze aneinander zu reihen, das einzige woran ich denken kann ist, welchen Film ich mir anschauen werde und auf welche Uhrzeit ich meinen Wecker für morgen stellen werde.
Doch beim Verfolgen der österreichischen Nachrichten (Gratulation Herbsti) fiel mir auf, dass es nur um 2 ° kälter in Salzburg ist, als es in Galway ist, aber das ist eigentlich nicht so wichtig - eigentlich.

Der Grund für meine Müdigkeit ist der Sonntagshike. Zwar waren es heute nur 4 Stunden, wobei es normalerweise 6 Stunden sind, aber der Regen und die Nässe überall am Körper machen einen müde. Gewandert wurde heute erstmals auf einem "Pfad", welcher zwar noch immer nicht meiner Vorstellung eines österreichischem Wanderwegs entsprach, aber genau das ist doch das Schöne, dass alles noch naturüberlassener ist. Jedenfalls führte dieser Pfad auf den Gipfel des Croagh Patrick, dem Gipfel des heiligen St. Patrick. Es war kaum vorstellbar, dass am letzten Sonntag des Juli jeden Jahres Tausende Pilger barfuß und um 5 Uhr früh dort für eine Bergmesse hinaufwandern. Vor allem das "barfuß" war für mich schwer nachvollziehbar, da der Weg sehr steinig ist.
Das sagt Wikipedia zu Croagh Patrick:

"Der Croagh Patrick (Irisch Cruach Phádraig) ist ein 764 Meter hoher Berg im County Mayo im Westen Irlands. Er hat auch den Beinamen The Reek.Seit Hunderten von Jahren ist der Croagh Patrick zu Ehren des heiligen Patrick eine Wallfahrtsstätte. Im Jahr 441 stieg der Patron Irlands auf diesen Berg, fastete dort 40 Tage lang und erbaute eine Kapelle. Der Legende nach warf er an einer Seite des Berges eine Glocke hinab und vertrieb damit alle Schlangen von der irischen Insel. Der Ort, wo die Glocke angeblich landete, ist ein U-förmiges Tal. Dieses Tal entstand während der Eiszeit und mündet in die Clew Bay.Die kleine Kapelle auf dem Gipfel wurde am 30. Juli 1905 geweiht. Am 31. Juli 2005, anlässlich der jährlichen Wallfahrt, enthüllte Michael Neery, der Erzbischof von Tuam, eine Gedenktafel zur Erinnerung an den hundertsten Jahrestag der Weihe.Am sogenannten Reek Sunday, dem letzten Sonntag im Juli, steigen etwa 25.000 Pilger den Berg hinauf, viele tun dies barfuß.Am Fuß des Berges liegt der Ort Murrisk."

Den Ort habe ich nicht so beachtet, eigentlich fiel er mir nur vom Gipfel aus auf. Doch auf dem Heimweg kehrten wir, wie immer, in ein Pub ein (in Österreich würden wir auf dem Berg in eine Hütte gehen) und zwar in Westport - ein weiterer malerischer irischer Ort, durch den ein kleiner Kanal führt. Leider gab es keine heiße Schokolade, dafür teilte Sabrina solidarisch ihre Milka Noisette mit uns.

Weiters bin ich ebenfalls stolz darauf, Herman the German kennengelernt zu haben, der mir nicht nur beim Lunch den Schirm hielt (ja, er ging wirklich mit Schirm hiken), sondern mir auch einige schöne Geschichten über Schriftsteller erzählte. Wir kamen auch auf unsere kulinarische Kultur, wobei mir beim Gedanken an Kaiserschmarn, Kasnockn, Schweinsbraten, Germknödel und Co. (natürlich von Mama) das Wasser im Mund zusammenlief. Also werde ich sobald als möglich eine Liste mit den Mahlzeiten zusammenstellen, die ich alle zu Hause essen möchte, wobei die oben genannten natürlich inbegriffen sein werden.

Oh - und Lebkuchen - ich freue mich schon so auf Lebkuchen.

Donnerstag, 12. November 2009

Samedi

Samstagmorgens musste ich mir eingestehen, dass meine Puma(treta) vielleicht nicht das richtige Schuhwerk für einen Tag Herumwandern in Paris waren, denn meine Füße taten schon beim ersten Anprobiern unangenehem weh. Allgemein krochen wir am Samstagmorgen eher langsamer aus den Federn als am Tag davor, doch McDonald's Kaffee und die Boulangerie nebenan halfen uns in die Gänge zu kommen. Der Plan war "Le Louvre" und ein Touristeninformatinscenter, da wir schließlich ohne irgendwelche Organisation oder zuvor zurechtgelegten Plan hierher kamen. Beinahe hätten wir uns an der falschen Schlange angestellt, obwohl ich mir im Grunde zu 100% sicher war, dass sich der Eingang bei der großen Pyramide befände. So leicht lässt man sich aus dem Konzept bringen, wenn einem fünf Menschen fragen "Are you sure, 'cause this queue seems pretty long... There must be something in there".... Glücklicherweise bot uns jemand nach zwei Minuten des Grübelns einen Flyer für die Eröffnung des Apple- Store an, der sich in ebendiesem Gebäude, also unterhalb, bzw. neben, dem Louvre befinden würde. HA- recht gehabt. Also gingen wir wirklich zur großen Pyramide, wo keine lange Schlange wartete. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass Studenten freien Eintritt in die Museen, zumindest ins Musée d'Orsay und ins Louvre, haben. Nach drei Stunden würden wir uns wieder in der großen Halle treffen. Die Zeit nutzten wir, um im Eiltempo zur "La Jaconde", der Mona Lisa, zu eilen, damit wir das Wichtigste schon mal erledigt hatten und somit vermieden später, sprich am Nachmittag, wieder in einer Schlange warten zu müssen nur um ein kleines Gemälde von zwei Seiten ansehen zu können. Ich bin jedoch immer noch nicht sicher, ob sie jetzt von rechts oder von links glücklicher ist, doch die Mehrheit war für links. Zum Vergleich 2 Fotos.

Leider sind die Bilder nie besonders gut, weil man das Glas vor der Mona Lisa mitfotografieren muss.










Nach insgesamt 3,5 h im Louvre, was allerdings immer noch nicht gereicht hatte, um alles zu sehen, machten wir uns auf die Suche nach einer Touristeninformation, wobei auch bestätigt wurde, wovor man vor einem Parisbesuch immer gewarnt wird - die Pariser mögen keine Touristen. Dem muss ich leider voll und ganz zustimmen, denn wir mussten drei verschiedene Personen fragen, bevor wir eine halbwegs brauchbare Beschreibung bekamen. Trotzdem fanden wir es natürlich nicht auf Anhieb, gaben stattdessen auf, nur, um es dann auf dem Weg zur Metro doch noch zu finden. Eingedeckt mit Flyern machte sich eine Gruppe in Richtung Starbucks auf den Weg, die andere, mich inbegriffen ging zu H&M und C&A, wobei eine weitere Eigenheit, die entweder alle Menschen oder nur mich betrifft. Man nimmt sich fest vor Geld auszugeben, doch, wenn es dann so weit ist kann man aus unerfindlichen Gründen doch nicht. Glücklicherweise zwang ich mich auch nicht dazu, sonst hätte ich sicher den ein oder anderen Fehlkauf gemacht. Bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machten, mussten wir fast noch einen Crepes essen, um auf unsere tägliche Ration zu kommen. Abends wollten wir Fortgehen, doch ich entschied mich durch Kopfweh gezwungen dazu, zu Hause zu bleiben. Die anderen hatten aber nur mäßigen Erfolg in Clubs zu kommen, was darin endete, dass sie auf die erste Metro am Morgen warten mussten und in der Eingangshalle eines Hostels mehr oder weniger schliefen.

Doch erstaunlicherweise machten wir uns am Sonntag pünktlich auf den Weg nach Versailles, wo wir uns irrtümlicherweise an der Schlange für die Tickets anstellten, doch im Endeffekt keines brauchten und einfach mit unserem Studentenausweiß hineinkamen. Drinnen stellten wir uns vor dort gelebt zu haben (die Betten sind doch erstaunlich klein stellte ich fest, wenn ich KönigIn wäre, dann hätte ich ein Riesenbett). Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, warum die Meute diesen verschwenderischen Herrscher tötete, wo doch überall alles in Gold gehalten ist und zu dieser Zeit die Menschen verhungerten. Dennoch genossen wir es in des Königs Hofgarten, wohl eher Park, zu spazieren und den Herbst, wenn er auch kalt war, zu inhalieren.

Glücklich einen wunderschönen Tag fast ausschließlich im Freien verbracht zu haben kehrten wir zurück mit dem Plan am Montag das Sacré Coeur zu sehen. Allerdings war klar, dass es uns mit dem Gepäck am Rücken oder in den Händen, sowie der Kälte nicht so sehr erfreuen konnte. Die Erinnerung an den Vortag machte es auch nicht besser, da Versailles das absolute Highlight der Reise war. So verbrachten wir die restlichen Stunden im Starbucks gegenüber dem Moulin Rouge, was auch etwas surreales an sich hatte.

Resumée: Paris ist toll.

Paris - die Fortsetzung

Also, nochmal von Beginn an. Wie ich gestern schon erwähnte haben wir am Freitag bereits einige wichtige Tourismusattraktionen abgehakt. Zuerst "Le tour de Eifel" - warum die nicht einfach "Le Eifeltour" sagen können in Paris ist mir schleierhaft - Sprachbarriere. Wir starteten über die nette Boulangerie (Bäckerei) in der Nachbarschaft, die gleich neben unserem "Hotel des Chansonieres" lag mit einem "Pain au Chocolat" in den Tag. Dies war insgeheim wichtig, da ich diese Art des Frühstücks auch schon bei meinem Parisaufenthalt mit 16 praktizierte.
Bevor der geplante Aufstieg über die Treppen beginne sollte, mussten Jada und nicht noch etwas wichtiges erledigen - Toilettensuche. Es scheint wirklich ein ernsthaftes Frauenproblem zu sein, dass man nachdem man zuvor im Hotel am WC war, an einem neuem Ort nach nicht einmal einer Stunde schon wieder muss. Erfreulicherweise kostete die Liftfahrt soviel, wie wir erwartet hatten für den Aufstieg über die Treppe zahlen zu müssen, sodass wir den Lift nahmen. Martina und Iman wollten unten warten, doch ich, als Großer Eifeltourfan wollte mir den Ausblick an einem so schönen Tag nicht entgehen lassen, da es vor 5 Jahren etwas bewölkt war. Nach Fotosessions im Zwischen- und Obergeschoss, die mindestens zwei Stunden andauerten, ging es wieder nach unten, wo das Fotografieren weiterging, schließlich brauchten wir einige "Jump"- Pictures, also einfach Fotos auf denen wir springen. Klingt vielleicht nicht sehr aufregend, ist aber umso lustiger und sieht umso besser aus, je berühmter und beeindruckender der Hintergrund ist.

Der nächste Punkt am Tagesplan war ein Spaziergang zum Musée d'Orsay, doch da wir alle Hunger hatten hielten wir Ausschau nach dem nächstengelegenen Supermarché, der auch schnell gefunden war und die Jause ebensoschnell gekauft war. Irgendwie schafften wir es das gesamte Wochenende entlag an bekannten Orten oder vor Sehenswürdigkeiten unser Mittagessen zu vertilgen. Das erste Mal taten wir ebendies direkt vorm Hotel des Invalides und spürten unter uns jede Metro vorbeirauschen. Danach ging es an der Seine entlag zum Museum, das ich dem Louvre sogar fast bevorzuge. Es befindet sich in einer ehemaligen Eisenbahnhaltestelle, worauf die großen Uhren und die Fassaden hinweisen, doch das ist nicht der einzige Grund, warum es mir so gut gefällt, nein, es stellt auch Bilder einer meiner Lieblingsmaler, Monet und Van Gogh, aus, sowie Surrealismus.

Weiter ging der Spaziergang an der Seine, vorbei an den Bücherläden und dem Pub "Galway Irish Pub", bis hin zu Notre Dame, die Quasimodokirche, die ich beim zweiten Anblick um einiges beeindruckender fand, als vor ein paar Jahren, was erstaunlich ist, denn schließlich hat sich am Ort selber doch nichts geändert. Doch Eindrücke ändern sich mit einem selber.

Um unseren Tag abzurunden kauften wir uns die ersten Crepes des Wochenendes - natürlich mit Nutella. Später besorgten wir uns auch noch Sandwiches für unser Dinner, das wir zwischen Louvre und Jardines de Tulerise (bitte nicht auf die Schreibweise achten, ich hab keine Ahnung wie man das richtig buchstabiert), also der zweite beeindruckende Ort für eine Mahlzeit.

Der Tag wurde beendet mit einem Marsch zur und entlang der Champs S'Elysee, wobei ich als Reiseführer fungierte. Ich hatte zwar ebensowenig Ahnung wie die Anderen, wo wir genau hin mussten, doch irgendjemand musste schlichtweg die Führung übernehmen. Diese behielt ich gemeinsam mit Martina die nächsten Tage bei.
Gegenüber des Arc de Triomph zeigten ein paar junge Männer, was sie tanztechnisch konnten. Als Belohnung gaben wir und ein paar andere Zuseher ihnen etwas Kleingeld (nur Kupfer). Der erste Tag war auch einer der längsten, da wir erst um halb 11 im Hotel ankamen, nach einer kurzen Dusche fiel ich buchstäblich in mein Bett. Mir wurde erst in dieser Nacht wieder klar, wie sehr ich es vermisste mit jemandem zu quatschen bevor man schlafen geht. Mit Claudsch war das eben doch etwas anderes als mit Celeste. Da waren Iman und Martina doch eine willkommene Abwechslung.

Leider verhindern Facebook und Skype, dass ich in einem durchschreiben kann... Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 11. November 2009

paris, je t'aime

Punkt, Komma, Punkt, Komma, Punkt?? Oder doch Komma.... Penible Fragen wie diese hielten mich diese Woche davon ab in meinen Blog zu schreiben. Natürlich hätte ich letzte Woche vor der Abreise nach Paris in Frankreich *g* schreiben können, doch wen interessiert schon mein Uni- Alltag? Nur so viel - die nächsten vier Wochen werden sehr intensiv werden, da ich mehrere Essays schreiben muss und danach anfangen muss für die Prüfungen zu lernen und auch das Lernmaterial soweit zu bearbeiten, dass ich davon lernen kann, denn ich will nicht unnötig Druckkosten verschwenden. Außerdem ist APA- Style nicht gleich APA- Style und es scheint als würde man in Irland anders Formatieren als in Salzburg, weshalb ich darauf achten muss die Tabellen nicht falsch zu beschriften, Schriftgrößen einzuhalten und nur das kursiv zu formatieren, das wirklich kursiv gehört. Außer dem alltäglichem Uni- Stress hielt mich auch noch die Inspektion unserer Wohnung ab meine Familie auf dem Laufendem zu halten. Diese Inspektion war heute, also musste ich gestern, nachdem ich montags spätnachts heimkam, vormittags die Küche putzen (Celeste hat immerin schon den Ofen geputzt und später den Boden gewischt) und ich bin wirklich gut in putzen, was bedeutet, dass es ca. zwei Stunden (eine Friends- Episode, 1x Gilmore Girls und 1x Scrubs) dauerte, bis die Küche meiner Zufriedenheit entsprach. Trotzdem scheint das Management meines Studentenheims ziemlich penibel bei der Beurteilung der Sauberkeit zu sein, was schlichtweg ein Witz sein muss, denn die gesamte Wohnung war nach der Putzaktion und eigentlich auch schon vorher, denn wir haben schließlich nicht das erste Mal geputzt, viel sauberer als sie es bei unserem Einzug war. Meine Sorge ist nur, dass das Management einen Weg finden will, unseren Deposit nicht zurückzahlen zu müssen. Zur Sicherheit möchte ich also bald nachfragen, was bei der Durchsuchung herausgekommen ist, nur um sicher zu gehen, dass sie nicht auf unsere Kosten eine Putzfrau, was ziemlich unbegründet wäre, engagieren.

Nun aber zu Paris, obwohl ich eigentlich nicht in der Stimmung bin alles nachzuerzählen, was so passiert ist, oder, was wir angesehen haben. Um Auslassungsfehler zu vermeiden werde ich kurz mein Tagebuch zur Rate ziehen und entscheiden, was nicht zu privat ist, um des hierher zu schreiben.

Donnerstag:
Paris musste gut werden, schon alleine deshalb, weil wir alle absolut schlechte Tage, oder zumindest einen schlechten Tag, bzw. eine schlechte Nacht, davor hatten. Egoistischerweise beginne ich mit meiner schlechten Nacht vor Paris. Um die Präsentation der Fashion- Show zu sehen bei der Iman teilnehmen wird, fuhr ich mit dem Rad in die Stadt und lies es am Eyre Square (der Hauptplatz in Galway) stehen - verschlossen. Es war eigentlich eine gelungene Nacht mit einer sehr netten Atmosphäre im Pub, doch aufgrund der geplanten Abreise am nächsten Morgen und, weil ich noch nicht gepackt hatte, wollte ich um Mitternacht heim gehen. HA - Doch mein Fahrradschloss wollte und wollte nicht aufgehen. Es klemmte und lies sich par- tous (das ist sogar französisch) nicht öffnen. Doch nach 40 Minuten der nicht erfolgfreichen Versuche, beschloss ich nach Hause zu gehen und zu beten, dass es am Morgen noch da sein würde. Den Wecker auf sieben gestellt versuchte ich Schlaf zu finden, was ebenfalls nicht sehr erfolgreich war, weil ich mir im Kopf alle möglichen Szenarien und Lösungsversuche ausmalte, je nachdem, ob das Rad noch da sein sollte oder nicht, ob das Schloss aufgehen sollte oder nicht. Es ging nicht auf, also ging ich mit meinem Paris- Rucksack zum Fahrradgeschäft und erzählte ihnen von meinem Problem. Dazu muss ich sagen - wenigstens war das Rad noch da!!! Die Verkäuferin "Kate" war sehr hilfsbereit und beschloss, das Schloss einfach zu knacken (sehr irisch), ich könnte es dann am Dienstag (also gestern) hier abholen.
Puh - Problem gelöst!

Im Bus erfuhr ich dann noch die Probleme der anderen: Anna war krank und musste eine Stunde auf den Bus von der Uni zu ihrem Studentenheim warten. Jada und Rober hatten die Nacht durchgemacht um Essays zu beenden. Iman, Martina und Liam hatten eigentlich kein Problem, doch 3 von 6 Reisenden, die schlechte Tage hatten reichen eigentlich schon aus, um sagen zu können, dass es nur besser werden könnte - und es wurde besser.


Das ist übrigens Anna, die ihre Geschichte vom Busfahren erzählt.



Die Busfahrt nach Shannon war sehr angenehm, sowie auch das Warten am Flughafen und der Flug selber. Da wir aber sehr unorganisiert waren, hatt wir keine Ahnung, wie wir von dem etwas außerhalb liegendem Flughafen zu unserem Hotel kommen sollten. HA - es gab aber noch mehrere Studenten aus Galway, die dieses Wochenende in Paris sein sollten und eine davon trafen wir im Flugzeug. Von ihr erfuhren wir auch, dass wir den Bus vom Flughafen nehmen konnten, was ca. 80 Minuten dauern sollte. An der Metro fanden wir dann auch den passenden Weg zu unserem Hotel, wir machten aber einen Zwischenstop an einem Kepab- Stand bevor wir richtig ankamen. Die Zimmereinteilung war schnell erledigt ("Chada, teir is only on bed in our room" - Rober erklärend, dass er das französische Bett in ihrem Zimmer nicht als Doppelbett ansieht, was aber kein Problem war, weil wir 2 3er Zimmer gebucht hatten, da wir ursprünglich 7 sein sollten) - Jada und Anna; Martina, Iman und ich (Kuschelstimmung im französischen Bett mit Martina); Liam und Rober. Wir waren schon sehr müde, gingen also nachdem wir einen groben Plan gemacht hatten früh ins Bett. Der Plan war allerdings dafür gedacht, falls es regnen sollte, denn zu allem Überfluss hatte der Wetterbericht 3- Tage- Regen vorausgesagt.


Das sind meine lieben Zimmerkolleginnen vom Pariswochenende beim Warten am Flughafen - Iman und Martina (von links nach rechts)




Unten: Rober und Jada ebenfalls am Flughafen
















Freitag:
Beim Öffnen der Jalousie stellte ich erfreut fest - wir sind in Paris, was heißt, wenn der Wetterbericht Regen mit eventuellem Sonnenschein voraussagt, muss es nicht unbedingt Regen heißen, wohingegen es in Galway zu 100% ein regnerischer Tag sein würde. Also - schnelle Umplanung - Eiffelturm, Musée d'Orsay, Notre Dame... Dies haben wir alles zu Fuß zurückgelegt.


Weiteres folgt allerdings morgen, denn, wenn ich jetzt weiterschreibe wird es vor lauter Müdigkeit doch nur eine Aufzählung der Attraktionen.... (Samstag: Le Louvre, Sonntag: Versailles, Montag: Montmatre + Sacre Coeur + Heimflug)....