Donnerstag, 22. Oktober 2009

Arann Islands, u.v.m.

Weil mir jetzt schon länger nichts mehr eingefallen ist, oder ich zu faul zum Schreiben war, bringe ich mich gerade mit einer Dosis „Flogging Molly“ in irische Schreibstimmung…. Nun, es gibt mehrere Themen über die ich schon seit geraumer Zeit schreiben könnte – der Ausluf zu den Arann Island, die ISS und ihre Feste, andere Ausflüge und den Unterricht hier an der Uni.

Ordnungsgemäß beginne ich mit dem Ausflug zu den Inseln, der uns jeweils nur 16 Euro kostete und uns zur größten der drei Inseln bringen sollte. Beim Wegfahren war im Grunde niemand so wirklich motiviert, da das Wetter zu wünschen übrig lies, doch, oh Wunder, die Wolkendecke lockerte sich und schließlich befanden wir uns unter strahlendem Sonnenschein auf der Fähre. Nach ca. einer halbstündigen Überfuhrfahrt kamen wir auf Inishmore (Insi Mór in Irisch) an und liehen uns Fahrräder aus, auf denen wir die Insel umkreisen wollten. Zuerst war ich etwas geschockt und verwirrt, weil ich mir nie im Leben gedacht hätte, dass es gut gehen würde, wenn 80 Studenten zum selben Zeitpunkt in dieselbe Richtung starten. Doch schon bei der ersten Abzweigung verlor sich die Gruppe und ich blieb in einer Gruppierung von fünf Studenten übrig, die die Insel zuerst an der östlichen Meeresseite bis hin zur anderen Seite beradeln wollten, darunter natürlich meine Familienmitglieder (Anna, Jada, Martina, Iman und Liam – fehlend, weil nicht mit am Ausflug – Philipp, Rober und Louisja). Schon nach gefühlten drei Kilometern (und wahrscheinlich waren es wirklich drei Kilometer, denn, wie sich wiederholt herausstellte habe ich eine ausgeprägte Gabe Abstände zwischen zwei Orten zu „fühlen“) machten wir unsere Picnic- Pause an einem etwas steinigerem Strand, wo uns endlich unsere Halloweenkostümidee kam – wir würden als Spice Girls gehen, was natürlich praktisch ist, wenn man eine Blondine, eine Rothaarige, eine Dunkelhäutige und zwei Dunkelhaarige in der Familie hat. Also fiel die Auswahl, wer wen darstellen würde nicht sehr schwer, nur Martina und ich waren uns nicht sicher, wer Sporty und wer Posh sein würde, da Martina aber keinen Rock anziehen wollte, gab ich mich geschlagen. Nach ca. weiteren zwei km kamen wir an einen kleinen Strand, wo wir schließlich auch Iman „verloren“, weil sie gerne den Strand genießen wollten, der Rest von uns hatte allerdings vor, sich die Sehenswürdigkeit der Insel anzusehen - Dún Eochla (Stone Fort). Dabei handelt es sich um ein ringförmiges Gebilde, das als Angriffsschutz gebaut wurde und in deren Nähe sich atemberaubende Klippen befinden, wo wir natürlich sofort eine Fotosession starteten – schließlich sind wir immer noch Touristen. Die Rückfahrt stellte sich als etwas anstrengender heraus, als die Hinfahrt, weil es bedeutend steiler und hügeliger war, wobei wir trotzdem froh waren, den anderen Weg zuerst genommen zu haben, denn beim Hinunterfahren hatte man den Eindruck, dass es umgekehrt noch anstrengender gewesen wäre. Fazit der Arann Islands – zumindest Inishmore zeugt von beeindruckender Schönheit. Das Problem, das ich aber haben werde, dass ich keinem, der mich besuchen kommt, Arann Islands vorenthalten möchte, doch, dass es ziemlich kostenspielig für werden könnte, öfter dorthin zu fahren, denn, ohne die ISS (International Students Society) würde der Ausflug 26 € kosten. Glücklicherweise gibt es drei Inseln, also kann ich mit zwei Besuchergruppen die anderen zwei Inseln ansehen. Problem hoffentlich gelöst.
An dieser Stelle ein großes Lob an die ISS! Nicht nur, weil sie so wunderbare Ausflüge planen, nein, auch, weil sie mindestens jede zweite Woche für eine festliche Zusammenkunft für die Erasmus- und International students sorgen. Während es vor ca. 2 Wochen eine 80s- Party war, war es diese Woche eine Graffiti- Party. Dem Thema folgend kleideten wir uns zur 80er- Jahre- Feier, als ob wir aus den 80ern wären, wobei wir feststellen mussten, dass wir wie unsere Mütter aussehen mussten. Ich kann mir meine Mama zwar weniger mit einer Tonne Rouge vorstellen, doch zumindest der Kleidungsstil dürfte es halbwegs getroffen habe, auch der Tanzstil, selbst wenn ich nicht weiß, ob Mama früher gerne getanzt hat… ??? Alle anderen in den Schatten stellen tanzte Charlie (der Franzose) unverwechselbar 80er- Jahre- mäßig – er wurde definitiv in der falschen Zeitepoche geboren, obwohl wir ja genauer genommen ja alle Kinder der 80er Jahre waren… Aber wer tanzt schon im Strampelanzug….
Bei der Graffiti- Party kleideten wir uns in weiße T- Shirts, um diese anschließend bemalen zu können… Die Stifte waren zwar nicht die besten, Spaß hat es aber trotzdem gemacht, vor allem, weil ich mir ab jetzt immer meine Lieblingswörter in italienisch merken werde – „Stai“ Zitto“ und „Stronzo“…. Diese Woche geht es am Sonntag wahrscheinlich zu den Cliff of Moher, es sei denn, ich bekomme meinen Deposit für den Trip mit den Mountaineeringclub zurück, denn auf den 3- Tages- Auslfug bin ich nicht mehr sonderlich scharf, was auch einen oder mehrere Gründe hat….
Letzten Sonntag, Connemara, Wandern…. Leider war das Wetter nicht sonderlich überzeugend… Zwar hatte ich die Hoffnung im Bus noch nicht aufgegeben und glaubte immer noch an Sonnenschein, doch fing es nach einer Stunde Busfahrt sogar zu regnen an, also gingen wir 6 Stunden zuerst durch Nieselregen, danach durch einen netten Guss, was nicht gerade gesundheitsfördernd war. Zwar war mir nicht sonderlich kalt, weil ich mich schließlich bewegte, doch spätestens im Pub spürte ich, wie sich Kälte einschlich, wogegen auch Kakao und Tee nichts anrichten konnten. Am schlimmsten wurde es auf dem Weg nach Hause mit dem Rad. Es dauerte schließlich noch einige Zeit bis ich mich wieder aufgewärmt hatte. Vorm Einschlafen konnte ich nur daran denken, dass ich den Drei- Tages- Ausflug streichen würde, was mehrere Vorteile hätte: 1. entginge ich dem vorausgesagtem schlechtem Wetter (die Berichte ändern sich allerdings jeden Tag), 2. würde ich nicht noch mehr verschnupft werden, denn am Montagmorgen wachte ich mit verstopfter Nase und Halsschmerzen auf, wobei sich Ersteres bis heute gehalten hat; und 3. würde ich Rachels 21. Geburtstag miterleben, was mich natürlich freuen würde. Jetzt allerdings warte ich erstmal bis Freitag (also morgen) ab, ob ich meinen Deposit von 30€ zurückbekomme. Wenn nicht, fahre ich entweder mit oder nicht. Wenn ich ihn zurückbekomme stellt sich die Frage gar nicht, dann erlebe ich Rachels Geburtstag mit und fahre zu den Cliffs of Moher.

Weiters, habe ich noch nicht sonderlich viel über die Vorlesungen berichtet. Gesamt habe ich fünf Vorlesungen, vier davon ziehen Continuous Assessment zur Benotung heran, was heißt, dass ich dort Arbeiten schreiben muss und ich also nur eine Vorlesung habe, bei der ich am Ende eine Prüfung ablegen muss. Diese Vorlesung hat es aber umso mehr in sich (Cognitive Neuroscience) – zwar ist der Stoff nicht allzu schwer, doch muss man auf Fragen mit ca. 500 Wörtern antworten, die sollen dann auch noch die wichtigsten Inhalte zur Frage beinhalten, sprich, man muss ALLES lernen, kann nichts auslassen und muss dann das Gelernte noch in einen sinnvollen Zusammenhang bringen und das nach drei Jahren anmalen und ankreuzen (Multiple Choice).

Der Plan für die kommenden Tage steht noch nicht genau fest, da ich, wie erwähnt, noch warte, ob ich meine Anzahlung für den Trip zurückbekomme oder nicht und, ob sich die Wettervorhersage ändert….

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