Donnerstag, 12. November 2009

Samedi

Samstagmorgens musste ich mir eingestehen, dass meine Puma(treta) vielleicht nicht das richtige Schuhwerk für einen Tag Herumwandern in Paris waren, denn meine Füße taten schon beim ersten Anprobiern unangenehem weh. Allgemein krochen wir am Samstagmorgen eher langsamer aus den Federn als am Tag davor, doch McDonald's Kaffee und die Boulangerie nebenan halfen uns in die Gänge zu kommen. Der Plan war "Le Louvre" und ein Touristeninformatinscenter, da wir schließlich ohne irgendwelche Organisation oder zuvor zurechtgelegten Plan hierher kamen. Beinahe hätten wir uns an der falschen Schlange angestellt, obwohl ich mir im Grunde zu 100% sicher war, dass sich der Eingang bei der großen Pyramide befände. So leicht lässt man sich aus dem Konzept bringen, wenn einem fünf Menschen fragen "Are you sure, 'cause this queue seems pretty long... There must be something in there".... Glücklicherweise bot uns jemand nach zwei Minuten des Grübelns einen Flyer für die Eröffnung des Apple- Store an, der sich in ebendiesem Gebäude, also unterhalb, bzw. neben, dem Louvre befinden würde. HA- recht gehabt. Also gingen wir wirklich zur großen Pyramide, wo keine lange Schlange wartete. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass Studenten freien Eintritt in die Museen, zumindest ins Musée d'Orsay und ins Louvre, haben. Nach drei Stunden würden wir uns wieder in der großen Halle treffen. Die Zeit nutzten wir, um im Eiltempo zur "La Jaconde", der Mona Lisa, zu eilen, damit wir das Wichtigste schon mal erledigt hatten und somit vermieden später, sprich am Nachmittag, wieder in einer Schlange warten zu müssen nur um ein kleines Gemälde von zwei Seiten ansehen zu können. Ich bin jedoch immer noch nicht sicher, ob sie jetzt von rechts oder von links glücklicher ist, doch die Mehrheit war für links. Zum Vergleich 2 Fotos.

Leider sind die Bilder nie besonders gut, weil man das Glas vor der Mona Lisa mitfotografieren muss.










Nach insgesamt 3,5 h im Louvre, was allerdings immer noch nicht gereicht hatte, um alles zu sehen, machten wir uns auf die Suche nach einer Touristeninformation, wobei auch bestätigt wurde, wovor man vor einem Parisbesuch immer gewarnt wird - die Pariser mögen keine Touristen. Dem muss ich leider voll und ganz zustimmen, denn wir mussten drei verschiedene Personen fragen, bevor wir eine halbwegs brauchbare Beschreibung bekamen. Trotzdem fanden wir es natürlich nicht auf Anhieb, gaben stattdessen auf, nur, um es dann auf dem Weg zur Metro doch noch zu finden. Eingedeckt mit Flyern machte sich eine Gruppe in Richtung Starbucks auf den Weg, die andere, mich inbegriffen ging zu H&M und C&A, wobei eine weitere Eigenheit, die entweder alle Menschen oder nur mich betrifft. Man nimmt sich fest vor Geld auszugeben, doch, wenn es dann so weit ist kann man aus unerfindlichen Gründen doch nicht. Glücklicherweise zwang ich mich auch nicht dazu, sonst hätte ich sicher den ein oder anderen Fehlkauf gemacht. Bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machten, mussten wir fast noch einen Crepes essen, um auf unsere tägliche Ration zu kommen. Abends wollten wir Fortgehen, doch ich entschied mich durch Kopfweh gezwungen dazu, zu Hause zu bleiben. Die anderen hatten aber nur mäßigen Erfolg in Clubs zu kommen, was darin endete, dass sie auf die erste Metro am Morgen warten mussten und in der Eingangshalle eines Hostels mehr oder weniger schliefen.

Doch erstaunlicherweise machten wir uns am Sonntag pünktlich auf den Weg nach Versailles, wo wir uns irrtümlicherweise an der Schlange für die Tickets anstellten, doch im Endeffekt keines brauchten und einfach mit unserem Studentenausweiß hineinkamen. Drinnen stellten wir uns vor dort gelebt zu haben (die Betten sind doch erstaunlich klein stellte ich fest, wenn ich KönigIn wäre, dann hätte ich ein Riesenbett). Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, warum die Meute diesen verschwenderischen Herrscher tötete, wo doch überall alles in Gold gehalten ist und zu dieser Zeit die Menschen verhungerten. Dennoch genossen wir es in des Königs Hofgarten, wohl eher Park, zu spazieren und den Herbst, wenn er auch kalt war, zu inhalieren.

Glücklich einen wunderschönen Tag fast ausschließlich im Freien verbracht zu haben kehrten wir zurück mit dem Plan am Montag das Sacré Coeur zu sehen. Allerdings war klar, dass es uns mit dem Gepäck am Rücken oder in den Händen, sowie der Kälte nicht so sehr erfreuen konnte. Die Erinnerung an den Vortag machte es auch nicht besser, da Versailles das absolute Highlight der Reise war. So verbrachten wir die restlichen Stunden im Starbucks gegenüber dem Moulin Rouge, was auch etwas surreales an sich hatte.

Resumée: Paris ist toll.

3 Kommentare:

  1. klingt jo aufregend, dei Paris Reise. bussal nelly

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  2. Da hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Zu uns waren die Pariser sehr freundlich. Sie haben sich sogar auf englisch mit uns unterhalten und ein Ticketverkäufer bei der Metro war ein besonderes Erlebnis: wir haben uns mindestens eine Viertelstunde gut unterhalten und jeder musste über die Aussprache des anderen lachen. War wirklich süß der Kleine - upps darf man sowas überhaupt schreiben!? Als Mutter und über vierzig? Aber auch im Restaurant wurden wir sehr zuvorkommend bedient und beim zweiten Hingehen winkte uns schon der Kellner zu. Also nichts mit unfreundlich in Paris...

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  3. Ach ja, freu mich schon auf die Bilder. Bussi Mama

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