Samstag, 24. April 2010

day 3: derry - belfast

Derry- City


Was ich noch total vergessen habe, ist unser Ausflug nach Derry- City. Wie erwähnt ist der Stadtkern von einer Mauer umgeben. Das Besondere daran ist, dass man diese Stadtmauer bewandern kann, bzw. man geht einfach auf ihr Spazieren und es ist wie ein Gehsteig nur weiter oben. Als wir nach unserer kleinen Tour Essen gehen wollten, passierte uns etwas, das wir nicht erwartet hätten. Unbescholten und unbeschwert gingen wir in Richtung des nächsten Wetherspoon Restaurants, die, wie erwähnt, recht billig und recht gut sind. Auf einmal kamen uns drei Mädchen entgegen, die schon etwas wackelig auf den Beinen waren. Von ungefähr fünzig Metern Entfernung streckten sie ihre Arme aus und zeigten mit den Fingern auf uns: „Tourists!!!“ Dann war noch Gelächter zu hören. Um ehrlich zu sein, hatte ich ziemliche Angst. Sie hatten an all möglichen Stellen Piercings und waren schon um sechs Uhr abends betrunken, da könnte einiges auf uns zukommen, so meinte ich. Aber sie waren sehr nett, fragten uns nach unserer Herkunft und erklärten uns den Weg zum nächsten Tesco.

„Go noy, coz somteims it clohses whenever it wonts to, somteims it clohses at sexx and somtimes it clohses at neein…”…. Derry- Dialekt, zum Brüllen charmant.

Wir schafften es auch noch rechtzeitig zum nächsten Tesco und dachten uns, sie müssten wohl wirklich nicht ganz richtig im Kopf sein. Kein Geschäft macht einfach irgendwann zu. HA! Falsch gedacht, liebe Andrea, in Nordirland, der Tesco in Derry, der ruft einfach zu irgendeiner Zeit mal aus, dass er in fünf Minuten zu macht und dann kannst du schauen, wie du noch schnell deine Einkäufe erledigst. Wir hatten auch nicht sofort hingefunden und teilten uns kurz auf, um nach dem Weg zu suchen/fragen. Leah und ich irrten auf einem Parkplatz umher, denn wo ein Parkplatz, da auch ein Geschäft, so war die Logik. Kurz darauf wurden wir auch schon von einer sehr netten Dame gefragt, wonach wir denn suchen würden, und, ob sie uns helfen könnte. Geduldig erklärte sie uns denn Weg. Zurück an der Straße sahen wir, dass auch Miri und Sabrina gerade dabei waren mit jemanden zu reden. Auch sie hatten das Glück, dass ihnen sofort geholfen wurde – Danke Derry. Im Tesco teilten wir uns wieder auf und so hatten wir kein Problem mit den fünf Minuten.

Im Hostel waren wir, wie erwähnt, einfach zu müde, um noch mehr als Duschen und Film Schauen zu Stande zu bringen. Das Frühstück am nächsten Morgen genossen wir noch in der einsamen Küche, nur die kannadische Hostelmitarbeitern leistete uns Gesellschaft. Dann hieß es schon wieder – Tschüdilü Derry, hallo Belfast.

Die Strecke führte dieses Mal über den Giant’s Causeway und die Rope Bridge nach Belfast, die Fahrerin des Tages war ich, was sehr aufregend für mich war. Um es gleich vorne hinwegzunehmen – es ist nichts passiert, alle Leben, keiner hat Schaden davon getragen.

Auf dem Weg zum Giant’s Causeway machten wir einen Zwischenstop beim Dunluce Castle.



Dann ging es weiter zur ersten geplanten Attraktion des Tages. Die hatten wir uns eigentlich etwas Spektakulärer vorgestellt. Der Giant’s Causeway heißt deshalb so (zu Deutsch: Übergang des Riesen), weil es angeblich so aussieht als hätte ein Riese mit seinem Fuß die Klippen beim Auftritt so geformt. Gekommen ist dieser Fuß aus Schottland, wo es den Bruder zum nordirischen Giant’s Causeway gibt. Die genaue Stelle fanden wir aber nicht, wo es so aussehen soll, aber wenn man es sich auf Fotos, die von ganz weit oben gemacht wurden, ansieht, dann schaut es tatsächlich so aus. So gingen wir mit den Fotoapparaten bepackt an Ginsterbüschen auf den Klippen spazieren und später unten am Meeresufer entlang. Wir waren allerdings nicht die einzigen, die sich das so schön ausgemalt hatten. Mit uns tummelten sich noch Zig andere Touristen herum, was nicht so berauschend war bezüglich Fotos von einsamen Landschaften machen. Aber wir sind einfach von unseren Hikes verwöhnt, an denen wir immer irgendwo im Nirgendwo, wie gestrandet, unsere Landschaftsbilder schießen können. Auf die Bilder vom Giant’s Causeway ging leider der wunderbare Geruch, den die Ginsterbüsche verbreiteten nicht hinauf.








Weiter ging es zur Rope- Bridge – eine weitere Touristen(überfüllte) Attraktion. Eine kleine Hängebrücke, die vom Festland zu einer Insel führt. Sie ist ca. dreisig Meter lang und befindet sich ca. 20 Meter über dem Meeresgrund. Beim Überqueren bekam mich schon ein mulmiges Gefühl, als ich einen Blick nach unten wagte, doch eigentlich genoss ich es. Nach dem Zurückgehen lief ich ganz schnell zu einem Aussichtspunkt, um die Mädels zu Fotografieren.




Dann ging die Reise Richtung Ballycastle, wo wir zu Mittag aßen, was wir bereuten – Fish&Chips für Miri, Sabrina und mich, einen leckeres Giabatta- Sandwhich für Leah, die einfach das bessere Händchen bei der Auswahl der Speisen hatte.

Angekommen in Belfast, wollten wir zu unserem Hostel fahren, doch das, das wir uns im Lonely Planet herausgesucht hatten gab es nicht mehr. Nicht weit entfernt befand sich jedoch das Nächste, Arni’s Backpacker hieß es. Dort sollten wir mit 4 Männern in einem Mixed- Dorm schlafen. Kein Problem, dachten wir uns, wir hatten bis jetzt ja immer Glück mit den Hostels, dann wir das schon passen. Und so war es an diesem Tag auch. Wir trafen zwei Studenten aus München, die gerade in Cork ihr Erasmusjahr verbrachten, Matthias und Clemens. Mit ihnen gingen wir auch noch gemütlich in ein Pub auf ein Pint, wo sie überraschenderweise Galway- Girl spielten.

Dann marschierten wir ins Hostel und legten uns Schlafen in unsere superüberhitzte Dachkammer. Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil mir jemand seine Jacke über den Kopf streifte. Das würden wohl die restlichen zwei Mitbewohner sein. Es grenzte allerdings an ein Wunder, dass ich bei den lauten Atemgeräuschen, die der eine machte, wieder einschlafen konnte. Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil er mir seinen Arm auf den Kopf schlug und so laut atmete. Einmal kann das ja passieren, redete ich mir ein. Obwohl, es schon ziemlich komisch war, dass er mir seinen Arm überzog, weil er sicher zwei Meter von meinem Bett entfernt lag. Dann ging auch das laute Atmen wieder los und mit dem Schlaf war es endgültig vorbei. Was hatte der auch für ein Problem? So benimmt man sich doch nicht in einem Hostel? Als ich den Arm dann noch ein zweites Mal übergezogen bekam, rastete es in mir aus – „What’s your problem?!!! If everyone in here behaved like that it wouldn’t be possible to go to a hostel…“ Ja, ja… So ist die wirkliche Andrea, wenn sie zwei Nächte nicht gut und eine fast gar nicht geschlafen hat. Aber, was später noch folgte gibt darüber Aufschluss, dass meine Verbalattacke gerechtfertigt war.

2 Kommentare:

  1. Jetzt bin ich aber wirklich total neidisch, so a schene Landschaft. I wü a noch Irland!!!!! *g* wünsch da nu vü soiche Ausflüge bussal H.d.l. Nelli

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  2. dein derry-accent, köstlich!
    du bist halt vui die beste! :-*
    miri

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