Freitag, 18. September 2009

N1H1

Imaginärer Pfeil nach oben - so kann man es schön ausdrücken, allerdings, muss dann jeder nachfragen, was das bedeuten soll. Und es bedeutet - Schweinegrippe!!!! Nehmet euch in Acht, versteckt eure Kinder, verbarrikatiert euch in euren Häusern - hier kommt Andrea und sie hat die Schweinegrippe. Oder die "neue" Grippe, um die Schweine nicht zu diskriminieren.
Es macht allerdings zurecht den Anschein, dass die Hysterie um diese Grippe, die Angst vor der Grippe noch um einiges verschlimmert. Immerhin hängt hier an jedem Lift, an nahezu jeder Tür und an den Wasserspendern ein Informationszettel, wie man sich mit der Grippe infiziert, was die Symptome sind und wie man sie vermeiden kann. Ich will ja nicht von Panickmache sprechen, doch hätte ich mir die Krankheit selber irgendwie mörderisch vorgestellt.

Als ich am Mittwoch dann aber die Student Health Unit aufsuchte, wobei suchen wieder das richtige Wort ist (hier ist auch nichts dort, wo es zu sein hat), lies man mich nicht einmal hinein. Nein, ich musst zuerst mit der Krankenschwester telefonieren, was sich als schwierig herausstellte, da ich sie 1. akkustisch nicht ganz verstehen konnte und ich 2. mit Englisch leichter zurechtkomme, wenn ich dem Sprecher beim sprechen zusehen kann. Nachdem Gespräch war der "nurse" jedenfalls klar - das Mädel hat die Schweinegrippe und ich musst über den Hintereingang mit Mundschutz, angeblich um die anderen und mich selbst (HA HA) zu schützen, obwohl ich nicht gwusst hätte, wovor ich mich noch schützen sollte. Vielleicht vor den vielen Männern, die mit kleinen Plastikbechern aus dem Warteraum in die Toilette an mir vorbeigingen, denn es scheint in Galway an der Universitätspraxis in Mode zu sein, alle Männer vor der Diagnose erst einmal in einen Becher pinkeln zu lassen. Und, warum ich sie sah? - Tja, weil ich nicht im Warteraum warten durfte, was mir auch recht war, ich hätte mit dem Mundschutz sowieso nur nervöse Blicke auf mich gezogen, sondern Hintergang, der zu den Toiletten, leeren Bürogebäuden (in einem von ihnen wurde ich aus Sicherheitsgründen dann auch Untersucht) und den vielen Feuerlöschern (die Iren sind, was Feuer angeht genauso vorsichtig, wie bei Schweinegrippe) führte.
Eine Woche ab dem Zeitpunkt der ersten Anzeichen der Krankheit würde ich in meinem Zimmer bleiben müssen, bzw. in der Wohnung und nicht mehr hinausgehen dürfen.

Trotz aller Bemühung die Grippe bei mir zu behalten, gelang dies nicht und Philipp ist auch krank. Da hilft kein Oberflächendesinfeziermittel, kein hand- sanitizer, nichts.

Doch trotz aller Angst vor der Grippe, muss ich nun die Entwarnung ausprechen. So schlimm ist sie gar nicht. Auch, wenn man sich die Symptome auf den Grippebroschüren (*g*) durchliest, kann man erkennen, dass es eigentlich dieselben Symptome, wie bei der normalen Grippe sind. Der Unterschied liegt wahrscheinlich in der Aggressivität und, dass sie sehr plötzlich einsetzt, was bei mir ja auch der Fall war. Außerdem hatte ich Fieber, was ich schon seit meiner Kindheit nicht mehr hatte. Dies ging aber auch dank rezeptfrei besorgtem Paracetamol schnell wieder weg. Ich schlafe zwar sehr viel, doch das kann auch am Tamiflu liegen, das Grippemedikament, das sehr kräfteraubend wirkt.

Ansonsten muss man sich um mich keine Sorgen machen. Ich beschäftige mich die meiste Zeit damit zu schlafen, fernzusehen oder im Internet zu surfen (Facebook kann süchtig machen). Eigentlich geniese ich das Kranksein, obwohl ich mir in Irland was besseres vorstellen könnte, als mich im Bett über "Joey" kaputt zu lachen. Zugegebenermaßen kann ich das Kranksein nur genießen, weil ich weiß, dass ich in diesem Zustand ohnehin nichts besseres machen könnte und dann kann ich das doch auch genießen.

Am Montag werde ich jedoch zurücksein und Irland wieder erobern.

4 Kommentare:

  1. Okay, wenn du so weitermachst, kannst du das ganze dann in ein Buch fassen... klingt wirklich gut dein Aufenthalt in Irland."ggg".
    Hdl Mama

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  2. Ach ja und deine Kindheit ist ja schon so lange her - its so sad ...
    Liebe Grüße auch an Philipp, nochmals Mama

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  3. Hi Sister! Jo. Des mit Schweine und dskriminiert, habe ich gestern ah in einer SMS verwendet. Wir san hoit doch verwandt :); Jo, des hot a jetzt davon da Philipp, warum muas ah sie ah um a mit da Neuen Grippe infiziertes Mädl kümmern. Na, war eh voi liab von Earm, da Arme und wer kümmert sie jetzt um eich? Jetzt könnts wenigstens gemeinsam krank feiern, habs scho an Wettbewerb gmacht wer die meisten Taschentücher braucht? :) Wünsch eich beiden jedfalls fü Spaß beim gemeinsamen krank sein, aber nu vü mehr Erfolg beim gemeinsamen Gsundwerden. Das Irland bald wieder von eich unsicher gmacht werd. Bussal H.D.L. Manu

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  4. Liebe Andrea, viele Grüße von da Stieroma, alles Gute, dast boid gsund werst und wieder dein Lauf machen kannst. Viele Grüße Oma und Maria und Fam. Schreder

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